Ökosystem für Luxusimmobilien

Julen Steiger & Cie

Autor
Claude Hervé-Bazin
Urheberrechte ©
Marc Kronig
Veröffentlichung
Winter 2017-2018

Vor ein paar Jahren fiel es Florian Steiger wie Schuppen von den Augen: Dem Markt der hochluxuriösen Immobilien fehlte es entschieden an passenden Dienstleistungen. Aus dieser Erkenntnis heraus gründete er ein vielschichtiges Unternehmen, das sich um alle Projekte von A wie Alpen bis Z wie Zermatt kümmert. Mit seinem Geschäftspartner Mario Julen ist die Firma heute in den drei bekanntesten Walliser Ferienorten Zermatt, Verbier und Crans-­Montana präsent.

Die Geschichte ist nicht ganz alltäglich. Zwölf Jahre ist Florian Steiger nun schon im Bereich Luxusimmobilien tätig. Beruflich stammt er aber eigentlich aus einer ganz anderen Sparte. Der Walliser kommt aus der Musikbranche. Nachdem er sich aus diesem harten Business zurückgezogen hatte, gönnte er sich eine Auszeit in den Bergen. Dort wurde ihm bewusst, dass er hier die Verwirklichung seiner Zukunft finden würde.
Das von ihm gegründete Unternehmen war auf Anhieb unkonventionell. „Ich sah die Dinge etwas anders. Daher verfolgte die Firma auch sehr schnell einen atypischen, umfassenderen Ansatz“, sagt Florian Steiger. Dieser Ansatz besteht darin, dem Kunden vor, während und nach dem Projekt zur Seite zu stehen und seine vielfältigen Bedürfnisse zu erfüllen.
Statt sich nur auf den Verkauf zu konzentrieren, entwickelte er ein Paket an Dienstleistungen. Über ein grosses Partnerschaftsnetz bietet er Rechtsberatung, Steuerplanung, Begleitung bei Bau- und Renovationsvorhaben, die Koordination zwischen Bauherren und Architekten, Immobilienwartung, Vermietungen und Hoteldienstleistungen an. Kurz: Er kümmert sich um alles, was im engen oder weiteren Sinne in Zusammenhang mit einer Immobilie anfällt.
2012 tat sich der in Verbier ansässige Florian Steiger mit Mario Julen aus Zermatt zusammen. Gemeinsam bauten die beiden Männer eine starke Immobilienagentur im oberen Luxussegment aus. Mit Erfolg. Mittlerweile ist die Firma bei der vermögenden Kundschaft, die in den schönsten Walliser Feriendörfern einen Rückzugsort sucht, unverzichtbar geworden.

Florian Steiger, wer sind Ihre Hauptpartner?
Wir stützen uns auf einen Pool von Fachleuten, die eine Art Ökosystem für Luxusimmobilien bilden. Für Bauprojekte arbeiten wir mit dem Studio Comina, dem grössten seiner Art im Wallis, zusammen. Um das Catering kümmert sich Haute Montagne, die absolute Referenz in diesem Bereich. Für das Maklergeschäft haben wir mit Cardis Sotheby’s International Realty in Zermatt, Verbier und neu auch Crans-Montana eine exklusive Partnerschaft geschlossen. Ansonsten greifen wir vor allem auf lokale, spezialisierte Bauunternehmen zurück und versuchen im Sinne von nachhaltiger Entwicklung lokale Materialien zu fördern. Im Übrigen sind fast alle unsere Bauwerke Minergie- zertifiziert.

Können Sie uns mehr über Ihre Bauprojekte verraten?
Von der Grundidee bis zur Fertigstellung dauert ein Immobilienvorhaben in der Regel mehrere Jahre. In Zermatt befinden wir in der letzten Bauphase der „7 Heavens“-Chalets. Sie sind ideal im Zentrum, in unmittelbarer Nähe der Seilbahn Sunnegga gelegen (Anm. D. Red.: Die sieben Chalets haben alle eine Fläche von mindestens 500 m2!). Ausserdem nehmen wir gerade eine weitere aussergewöhnliche Liegenschaft im Dorfkern in Angriff. Das Chalet du Centre wird über Schwimmbad, Spa, Hammam, Kinosaal, Weinkeller und ein Studio für das Personal verfügen. Parallel dazu arbeiten wir mit dem Pariser Innenarchitekten Pierre Yovanovitch am Nivalia-Projekt – einer Siedlung aus neun, je rund 400 m2 grossen Chalets. In Crans-Montana bauen wir das Hotel Alpina Savoy komplett um. Die Arbeiten dürften in vier bis fünf Jahren abgeschlossen sein.

Wer sind Ihre Kunden?
Wir haben das Glück, dass unsere Kundschaft stabil und krisenresistent ist. Sie stammt mehrheitlich aus Europa, aber auch aus Nord- und Südamerika, dem Mittleren Osten und aus Asien. Arbeitspraxis und Kommunikationsmittel ermöglichen es den Unternehmern zwei bis drei Monate am Stück in ihrer Alpenresidenz zu verbringen. Sie müssen nur noch wenige Male hin- und herreisen, um nach dem Rechten zu sehen. In der Schweiz fühlen sie sich sicher. Hier können sie sich fern von der Hektik der Welt zurückziehen und gemeinsame Momente mit der Familie geniessen.

Die Gäste sind also hauptsächlich aus privaten Gründen hier?
Ja, reine Investoren sind in der Minderheit. Die meisten Eigentümer schätzen es aber, dass sie uns ihre Liegenschaft während ihrer Abwesenheit anvertrauen können. Wie überall auf der Welt ist auch bei uns die „hybride Hotellerie“ auf dem Vormarsch. Das 7 Heavens ist kennzeichnend für diese Projekte, die Genuss, Business, Extravaganz und Rentabilität miteinander verbinden.