Schönegg und National

Eine schöne Familiengeschichte

Autor
Claude Hervé-Bazin
Urheberrechte ©
Pascal Gertschen
Veröffentlichung
Winter 2022-2023

Die Hoteliers und Weinbauern Metry-Julens führen in Zermatt an beiden Ufern der Mattervispa mit viel Fingerspitzengefühl zwei emblematische 4*S-Hotels: das Chalet Hotel Schönegg, Mitglied der renommierten Vereinigung Relais & Châteaux, und das frisch renovierte, familienfreundliche National. Ein Familienporträt.

Es ist das einzige Relais & Châteaux in Zermatt. Eigentlich gleicht das altehrwürdige Holzchalet mit seinen geranien- und petuniengeschmückten Balkonen weder einem Relais noch einem Schloss, doch sei’s drum. Es gehört unbestritten zu jenen Gebäuden, denen Zermatt seine Identität verdankt. Das Schönegg ist eine der bekanntesten Adressen Zermatts, ein Aushängeschild und eine Oase des Savoir-vivre, in der man geniesst und es sich gut gehen lässt. Der ideale Ort, um abzuschalten und von der Infinity-Terrasse oder dem Balkon in drei Vierteln der Zimmer den Blick übers Matterhorn schweifen zu lassen.
Alle Zimmer sind stilvoll eingerichtet. Die der Kategorie Charme kommen traditionell-gediegen daher, jene der Kategorie Style Matterhorn wirken mit ihrer Altholz-Verkleidung zeitlos modern. Denselben alpinen Wohlfühlluxus findet man im Wellnessbereich und im Restaurant Saveurs, wo Reinhold Wrobel seit zwei Jahrzehnten meisterhaft den Kochlöffel schwingt. Er versteht es wie kein anderer, aus lokalen Produkten jeden Tag ein neues Degustationsmenü inklusiv vegetarischer Variante zu zaubern. Besonders beliebt ist sein Coq au Vin aus dem Wallis, der zwei Stunden im Pinot Noir mariniert wird, bevor er sieben Stunden bei niedriger Temperatur schmort.

Wein in den Adern und Ideen im Kopf
«Menschen finden das Glück dort, wo es guten Wein gibt», meinte einst Leonardo da Vinci. Das würde die Fröhlichkeit der Walliserinnen und Walliser erklären. Getreu dieser Bonvivant-Lebensphilosophie seines Heimatkantons hat Sebastian Metry eine bemerkenswerte Weinkarte von über 400 Weinen aus der Region, aber auch aus dem Bordeaux-Gebiet und dem Burgund zusammengestellt, darunter einige exzellente Jahrgangsweine. Die eindrückliche Auswahl an offenen Weinen degustiert man am besten in der Bar Uncorked. Hier kredenzt der Herr des Hauses zusammen mit seiner Schwester Anna in einer ungezwungen gemütlichen Atmosphäre gute Tropfen aus dem Wallis. Es kommt sogar vor, dass er die Gäste zu einem Aperitif in den Weinkeller einlädt.

Das National in neuem Glanz

Auf der anderen Seite der Mattervispa hütet Sebastians Frau Line Février das National wie ihren Augapfel. Hier werden Sie garantiert nicht enttäuscht. Das Hotel wurde vor fast 40 Jahren von Papa Johann Julen (dem Grossvater) erbaut und befindet sich in einem Winkel von genau 110° zum Matterhorn. Alle Zimmer sind nach Süden ausgerichtet, mit Blick auf den schönsten aller Berge.

In den letzten Jahren wurden Lobby, Restaurant, Bar, Zimmer und Spa im Rahmen eines «Total Makeover» schrittweise renoviert. So entstand ein fast neues Hotel, das jetzt das ganze Jahr für seine Gäste da ist. Im heimeligen Luxushotel fühlt man sich wirklich zu Hause. Im Unterschied zu vielen anderen Prestigehotels werden Familien mit offenen Armen empfangen.

Kinder willkommen!
Im vierten Stock befinden sich die Duplex-Familienzimmer. Sie gehören zu den Bestsellern des Hauses und sind mit ihren flaschengrünen Wänden und den dunklen Parkettböden resolut, aber unprotzig modern. Unten schlafen die Eltern, oben die Kinder, jedem sein Reich. Damit sich der Nachwuchs wohlfühlt, sind die Tapeten mit Tieren verziert und über einem grossen Lichtschacht hängt ein Katamaran-Netz zum Herumtoben. Hier, genauso wie in der unteren Etage, wurden Bäder, Balkone, Isolierung und sogar die Heizung von Grund auf renoviert.

Sogar die Gemeinschaftsbereiche sind familienfreundlich. Damit die Eltern auch einmal etwas Zweisamkeit geniessen können, werden die Kids im Spielzimmer empfangen. Und im neuen, um einen grosszügigen Pool angelegten Spa- und Wellnessbereich (400 m2) wartet ein Kinderbecken. So haben die Erwachsenen Gelegenheit, sich in Ruhe in der finnischen Sauna, der Heu-Sauna und dem Dampfbad zu entspannen. Selbst das Restaurant denkt an die Kleinen und bietet den ganzen Tag über Baby- und Kindermenüs an. Es steht aber natürlich nicht nur Brei auf der Menükarte. Im Stübli prägen Walliser Spezialitäten die Karte. Und im National tischt der elsässische Koch Max Latt neben Fondue und Chateaubriand – die Favoriten der Stammgäste – liebevoll zubereitete saisonale Speisen mit Einflüssen aus aller Welt auf. Das Ergebnis: ein rundum gelungenes Gesamtpaket, wie alles, was die Familie Metry-Julen anpackt.

nationalzermatt.ch
schonegg.ch