Skitour für Einsteiger

aufs Breithorn

Autor
Laurent Grabet
Urheberrechte ©
DR
Veröffentlichung
Winter 2021

Das Breithorn ist der ideale Viertausender zum Skitouren-Schnuppern im Hochgebirge. Technisch ist die wunderschöne Route problemlos machbar. Für die Besteigung von der Bergstation Matterhorn glacier paradise braucht man je nach Kondition 1,5 bis 2,5 Stunden.

 

Träumen Sie davon, mit Tourenskis Ihren ersten Viertausender zu besteigen, haben aber weder die Kondition eines 20-Jährigen noch ausgewiesene bergsteigerische Erfahrung? Sie waren früher auch noch nie im Hochgebirge und können sich teure Ausflüge nicht leisten? Dann ist das Breithorn (4164 m) genau das Richtige für Sie! Sie brauchen nur elementare Gebirgskenntnisse und müssen sicher auf den Ski stehen.

Mit moderater Anstrengung hinein in gewaltige Landschaften
Das Breithorn ist zwar der einfachste Viertausender der Alpen, aber garantiert nicht der unansehnlichste! An der Grenze zwischen dem Wallis und dem italienischen Aostatal bilden die Gipfel des vergletscherten Bergkamms ein zwei Kilometer langes Bollwerk. Der Aufstieg ist in Begleitung eines Bergführers in nur einem halben Tag machbar. Er startet bei der Bergstation Matterhorn glacier paradise auf 3883 Metern. Von dort wird zunächst der flache Gletscher überquert, bevor es von der Südseite des Breithorns bergauf geht. Nach 1,5 bis 2,5 Stunden moderater Anstrengung wartet auf dem Gipfel die Belohnung: der Ausblick auf rund 40 Viertausender, die oft ein Wolkenmeer durchbrechen. Besonders imposant: die Dufourspitze, mit 4634 Metern die höchste Erhebung der Schweiz. Bei einem solchen Pano-rama kann Neulingen nicht nur aufgrund der Höhenlage leicht schwindlig werden. Um viele ist es in diesem Moment geschehen. Sie möchten nur noch eins: sich so schnell wie möglich bei der nächstgelegenen Sektion des Schweizer Alpen-Clubs SAC anmelden. Der hawaiianische Surfer Kai Lenny, der 2016 auf Einladung eines Sponsors das Breithorn bestieg, meinte gebannt: «Der überwältigende Anblick übersteigt unsere Vorstellungskraft und macht uns unbedeutend.»

Abfahrt zum Geniessen
Nach unten kann man entweder über den gleichen Weg zurück oder man wählt einen Rundkurs. Wirklich eine Rolle spielt die Route nicht, denn das Beste liegt noch vor einem: die Abfahrt im Pulverschnee. Sie macht umso mehr Spass, als man sie sich körperlich verdient hat. Um sie möglichst lange auszukosten, wird immer wieder mal angehalten. Etwas anderes wäre eh zu anstrengend, denn in dem tiefen Schnee und in dieser Höhenlage brennen die Muskeln und man ringt schnell nach Luft. Obwohl die Erfahrung Gold wert ist, kostet die Skitour für eine private sechsköpfige Gruppe mit Bergsteiger lediglich 115 Franken pro Person plus 59 Franken für die Bergbahnen – für ein so gewaltiges Erlebnis fast geschenkt.

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