Skitour

Auf zur Monte-Rosa-Hütte

Autor
Laurent Grabet
Urheberrechte ©
Martin Ruetschi
Veröffentlichung
Winter 2017-2018

Die 2009 eröffnete neue Monte-Rosa-Hütte ist praktisch energieautark und mit ihrer ausgefallenen Architektur ein Blickfang. Warum nicht mit Skifellen hinaufsteigen und in dem Design-Schmuckstück übernachten? 

In der Region Zermatt gibt es Skitourenmöglichkeiten wie Sand am Meer. Die Tour zur neuen Monte-Rosa-Hütte ist aber etwas Besonderes. Sie ist relativ einfach, für fast jeden machbar und führt durch traumhafte Landschaften, vorbei an Gletschern und legendären Gipfeln. Oberstes Ziel der Tour ist die 2009 gebaute Hightech-Berghütte, Vorzeigestück der alpinen Architektur. Wer wenig Erfahrung hat, sollte die Tour nur in Begleitung eines ortskundigen Bergführers unternehmen.

SAC-Hütte und Forschungsobjekt
Der Aufstieg verlangt dem Skitourengänger nichts Übermenschliches ab. Für die gesamte Strecke von Zermatt über den Gornergletscher sollte man fünf Stunden rechnen, ab Furi vier, von der Bergbahnstation Rotenboden 2,5 und ab der Bergstation der Stockhornbahn sogar nur 1,5 Stunden.

Als Belohnung wartet auf 2883 Metern die achteckige, von rund zwanzig Viertausendern umgebene Monte-Rosa-Hütte.

Der „Bergkristall“, wie das architektonische Juwel genannt wird, ist ein markanter Blickfang inmitten der Landschaft am Fuss der Dufourspitze. Er ist aus einem Projekt entstanden, das 2003 zum 150-Jahr-Jubiläum der ETH Zürich lanciert wurde. Die 18 Meter hohe SAC-Hütte wurde so konzipiert, dass sie Windböen von bis zu 200 km/h standhält. Dank einer ökologischen, mit Label Minergie-P ausgezeichneten Struktur aus Holz, Fenstern, Aluminium und 180 m2 Solarzellen ist sie zu 92 Prozent energieautark. Die Monte-Rosa-Hütte ist weit mehr als eine Unterkunft für Bergsteiger und Skifahrer. Sie dient Ingenieuren der Energie und Gebäudetechnik als Forschungsprojekt in Echtgrösse.

Etappenziel auf dem Weg zur Dufourspitze
Auf der sonnigen Terrasse fällt der Blick auf Castor und Pollux, das Breithorn, das Matterhorn, den Gorner- und den Grenzgletscher. Einige legen hier nur einen kurzen Halt ein, bestaunen das Panorama und machen sich wieder an den Abstieg. Andere übernachten in der Hütte und brechen am nächsten Tag zur Dufourspitze auf, die mit ihren 4634 Metern über die Schweiz wacht.

Man sollte jedoch reservieren oder zumindest früh genug oben sein, wenn man eines der Drei- bis Achtbettenzimmer ergattern will und die müden Knochen auf den bequemen, 75 Zentimeter breiten Matratzen ausruhen möchte. Die Monte-Rosa-Hütte ist von Mitte März bis Mitte Mai und von Juli bis Mitte September geöffnet, aber seit ihrer Einweihung ist der Andrang kaum zu bewältigen. Viele Wanderer und Bergliebhaber möchten die so andere Berg-hütte selbst erleben. Mit den traditionellen Schlafsälen aus Grossvaters Zeiten hat die Unterkunft nichts mehr gemeinsam. Sogar warme Duschen und Innentoiletten sind vorhanden. Der Gipfel des Luxus im Hochgebirge!

www.section-monte-rosa.ch/de/u...
www.neuemonterosahuette.ch
Informationen für Wanderungen zur Monte-Rosa-Hütte und andere Touren:
www.alpincenter-zermatt.ch
www.meteoschweiz.admin.ch
map.geo.admin.ch(topografische Karten)
www.slf.ch (Lawinenbulletin)