Swatch weiht neuen Hauptsitz in Biel ein

Swatch weiht neuen Hauptsitz in Biel ein

Veröffentlichung
04.10.19

Nach fast fünf Jahren Bauzeit weiht Swatch seinen neuen Hauptsitz in Biel ein – eine der weltweit grössten Holzkonstruktionen aus der Feder des japanischen Stararchitekten Shigeru Ban. Dieses Gebäude, das ein neues Kapitel in der Geschichte der Marke einläutet, fordert aktuelle Konventionen heraus, genau wie die Uhren, die hier hergestellt werden.

Der Architekt
Der 1957 in Tokio geborene Gewinner des Pritzker-Preises 2014 Shigeru Ban ist für seine filigranen Strukturen und unkonventionellen Methoden sowie für seinen massgeblichen Beitrag zu Innovation und Menschlichkeit in der Architektur bekannt. Die Swatch Group arbeitete zum ersten Mal beim 2007 eröffneten Nicolas G. Hayek Center in Tokio mit dem Architekten zusammen. 2011 konnte sich sein Entwurf für den Neubau des Swatch Hauptsitzes, der neuen Omega Manufaktur und der Cité du Temps im Architekturwettbewerb der Swatch Group durchsetzen. Shigeru Ban überzeugte dabei besonders mit seinem originellen und gleichzeitig pragmatischen Konzept sowie der Fähigkeit, den Geist der Marke in jedem dieser Gebäude widerzuspiegeln.


Das Gebäude
Auf insgesamt 240 Meter Länge und 35 Meter Breite erstreckt sich die schimmernde, geschwungene Silhouette des neuen Swatch Gebäudes. An seinem höchsten Punkt misst die Fassade 27 Meter. Das aussergewöhnliche Design bricht mit den Konventionen klassischer Bürohaus-Architektur und fügt sich harmonisch in die städtische Umgebung ein. Die Form des Gebäudes weckt die Fantasie – wie bei einem Kunstwerk liegt die Interpretation im Auge des Betrachters. Die gewölbte Fassade mit einer Fläche von über 11‘000 m2 Fläche steigt Richtung Eingang und Übergang zur Cité du Temps sanft an. Aussen wie innen durchziehen verschiedene Leitmotive die Architektur des Gebäudes mit geschwungenen Formen, Farben und Transparenz sowie dem ungewöhnlichen Einsatz klassischer Materialien und Bauelemente.


Das Gebäudeinnere
Im Inneren des Gebäudes verteilen sich insgesamt 25’000 mÇ Geschossfläche auf 5 Stockwerke für alle Abteilungen von Swatch International sowie Swatch Schweiz. Die Fläche der 4 oberen Etagen verringert sich schrittweise von Etage zu Etage. Galerien mit Glasbrüstungen ermöglichen einen Blick auf die unteren Etagen. Neben den regulären Arbeitsplätzen sind über das ganze Gebäude Gemeinschaftsflächen verteilt: eine Cafeteria im Erdgeschoss, die allen Swatch Angestellten und ihren Besuchern offensteht, sowie kleine Pausenzonen an verschiedenen Stellen im Gebäude. Wenn Privatsphäre benötigt wird, stehen separate «Alcove Cabins» zur Verfügung, in denen bis zu sechs Mitarbeiter Platz finden für Telefongespräche oder konzentriertes Arbeiten. Eine besonders ungewöhnliche Installation befindet sich ganz am Ende des zweiten Stockwerks: eine Treppe ins Nichts – sogenannte «Reading Stairs», deren Stufen und Ausblicke in Kreativpausen zum Brainstorming unter Kollegen einladen. 5 schwarze Olivenbäume erstrecken sich bis zu 2 Stockwerke in die Höhe. Der immergrüne Bucida buceras fühlt sich bei Raumtemperatur äusserst wohl und behält das ganze Jahr über seine feinen Blätter.


Die Lobby
Der zur Nicolas G. Hayek Strasse hin ausgerichtete komplett verglaste Eingangsbereich zeichnet sich durch grosszügige Dimensionen sowie Transparenz, Offenheit und Helligkeit aus. Die Zickzackform ist der Holzgitterstruktur der Fassade geschuldet, spielt aber auch eine Rolle für die Gebäudephysik, etwa für Windlasten. Diese Zickzackverglasung beginnt in 5,5 m Höhe und erstreckt sich bis auf über 27 Meter Höhe. Unterhalb dieser Verglasung schliessen sich aus der Industrie bekannte Hubstaffeltore an, die sich automatisch öffnen und schliessen lassen – eine gläserne Jalousie, die Wind und Regen standhalten und angemessen isolieren muss. Zwei gläserne Aufzüge bringen Mitarbeiter und Besucher in die oberen Stockwerke und zur ebenfalls gläsernen Fussgängerbrücke im 3. Stock, die das Swatch Gebäude mit der Cité du Temps verbindet. Galerien auf drei Stockwerken bieten Aussicht auf den Eingangsbereich.
Nachhaltigkeit Mit einer cleveren Grundwassernutzung zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie mit Solarstrom aus der Fotovoltaikanlage wird massgeblich zu einer optimalen CO2 Bilanz beigetragen. Von Velospots und Ladestationen über intelligente Verdunkelungen und Verglasungen, von LED Leuchten und hocheffizienten Lüftungen bis zur thermischen Bauteilaktivierung und papierlosem Büro: Dank modernster Technik und viel Know-how zeigt das neue Swatch Gebäude, dass modernes Bauen und modernes Arbeiten im Einklang mit der Natur stehen können. Ausschliesslich Holz aus Schweizer Wäldern, davon hauptsächlich Fichtenholz, kam beim Bau zum Einsatz. Insgesamt wurden knapp 1‘997 Kubikmeter davon benötigt – eine Menge, die im Schweizer Wald in weniger als 2 Stunden wieder nachwächst.


Die Cité du Temps
Ebenfalls ein Entwurf von Shigeru Ban, bildet die Cité du Temps auf 80 x 17 x 28 Metern eine eigenständige architektonische Einheit, die dennoch das Swatch Gebäude perfekt ergänzt. Jede ihrer insgesamt 14 Arkaden hat eine Spannweite von 15 Metern und ist 5 Meter breit. Die Cité du Temps beherbergt das Omega Museum auf der 1. Etage sowie PLANET SWATCH auf der 2. Etage. Die der Swatch Group vorbehaltene Nicolas G. Hayek Conference Hall im 4. Stock sticht mit ihrer Ellipsenform prominent hervor.


www.swatch.com