
Präsentation der M.A.D.2 von Eric Giroud
Die M.A.D.1 brach die Regeln, die M.A.D.2 schreibt eine ganz neue Geschichte.
Dieser Zeitmesser, eine Kreation von Eric Giroud – Designer, Rebell und langjähriger Freund von MBF&F –, ist eine Liebeserklärung an die wilde, mitreißende Clubkultur der 90er-Jahre. Der zweite Akt einer Saga, die mit einem unerwarteten Erfolg begann. Denken Sie an pulsierende Basslines, Schallplatten-Grooves und Nächte, die in den legendären Lausanner Clubs Dolce Vita und MAD fließend in den Morgen übergehen. Glatt wie eine Mandel, selbstbewusst wie ein zweites Album, unverkennbar M.A.D.
Aber bevor Sie eine Platte auflegen und die Nadel auf das Vinyl senken, werfen wir einen Blick auf die abenteuerliche Entstehungsgeschichte dieser Maschine.
M.A.D.Editions – der Anfang
Wir spulen zurück in das Jahr 2014. In Max reifte eine neue Idee heran – nicht für Sammler oder Uhrenkenner, sondern für seine Familie und Freunde. Denn die Menschen, die ihm wichtig waren, konnten sich die Uhren von MB&F nicht leisten, und das störte ihn ungemein. Wie sollten sie die Magie erleben, die mit dem Tragen seiner Kreationen einherging, wenn der Preis eine unüberwindliche Hürde darstellte?
Das Ziel war klar: etwas Erschwingliches erschaffen. Aber diese Vision in die Realität umzusetzen, das war eine ganz andere Geschichte. Nach vier Jahren unablässiger Entwicklungsarbeit, voller Versuche und Fehlschläge kam das Team von MB&F zu dem unbefriedigenden Schluss, dass diese Unternehmung unmöglich sein könnte. Erstmals sah sich MB&F mit einem Projekt konfrontiert, dessen Vollendung nicht gelang.
Nach unzähligen schlaflosen Nächten und Sackgassen wurde es 2018 begraben. Ironischerweise hatte dieses Projekt, dass Familie und Freunde näherbringen sollte, genau den gegenteiligen Effekt: Es war so zeitaufwändig, dass keine Zeit mehr für die Liebsten blieb. Max brachte es auf den Punkt: „Einige von uns waren traurig, dass es zu Ende war. Andere atmeten erleichtert auf.“ Was als kleiner Schneeball angefangen hatte, war der Hitze schnell nähergekommen und hatte begonnen zu schmelzen ...
Die Ruhe vor dem Sturm
Spulen wir schnell in das Jahr 2020 vor. Die Welt steht still und ebenso verhält es sich mit der Uhrmacherei. Die COVID-Pandemie schlug mit voller Macht zu und auch MB&F blieb nicht verschont. Der Countdown begann – 14 Monate. Die Zeit, die uns von dem Undenkbaren trennte: dem Bankrott. Kein Sicherheitsnetz. Nur die sich abzeichnende Bedrohung, die Leute wirklich heimschicken zu müssen.
Es begann während einer Krisensitzung. Jemand warf eine verrückte Idee in die Runde: „Wie wäre es, wenn wir dieses ‚erschwinglichere‘ Projekt starten würden?“ Im Ernst? Die Welt ist aus den Fugen geraten und wir wollen eine neue Marke und ein neues Produkt lancieren? Das klang verrückt. Aber was, wenn es keine Marke im traditionellen Sinne sein würde? Wenn es einfach eine Edition – eine einmalige Ausgabe wäre? Eine Serie mit lediglich 500 Stück? Eine Marke muss weiterleben, aber eine Edition? Sie kann starten und eingestellt werden, wie es beliebt.
Wir spulen wieder schnell ein paar Monate vorwärts, denn es passierte etwas vollkommen Unerwartetes: Die Nachfrage nach Uhren erholte sich nicht nur, sie explodierte. Die Aufträge strömten nur so herein. MB&F konnte sich vor Anfragen kaum retten. Langsam zog ein Sturm auf und verwandelte das kleine Rinnsal in einen unerbittlichen Strom.
Was sollte mit dem Projekt M.A.D.1 geschehen?
Die Antwort war ganz einfach: Es sollte den Freunden – Lieferanten von MB&F – und den Kunden vorbehalten werden, die die Marke in den vergangenen 15 Jahren vorbehaltlos unterstützt hatten. Eine Community von ein paar Hundert treuen Anhängern, die unter dem Spitznamen „The Tribe“ bekannt war. Im Juni 2021 erhielten die 500 Personen eine E-Mail. Es gab keine aufsehenerregende Kampagne. Keine Posts in den sozialen Medien. Stattdessen eine Nachricht, um sich für das Vertrauen und die Loyalität zu bedanken. Und als Zeichen der Wertschätzung? Die Möglichkeit, die Uhr zu erwerben. Kein lauter Trommelwirbel. Kein Hype. Nur eine E-Mail.
Der Schneeballeffekt
Drei Tage später passierte das Unausweichliche: Auf Instagram tauchten Bilder auf. Und die Uhren-Community? Ging in die Luft. „Wie kann ich eine bekommen?“ – „Tja, gar nicht. Es tut uns leid.“ Empörung: „Echt jetzt? Endlich eine Uhr von euch, die ich mir leisten kann, und sie ist nicht erhältlich? Sie ist bereits bestehenden Kunden vorbehalten? X&%! …”
Vier Wochen später wird ein kleines Video veröffentlicht. Max erläutert das Konzept: „Es ist keine Marke. Es ist ein einmaliges Ding. Aber wir haben euch gehört. Gebt uns ein wenig Zeit, dann werden wir etwas für euch haben.“
Schnell vorspulen: Februar 2022. Die Einführung der ersten M.A.D.1 für das breite Publikum wird angekündigt ... und der Wahnsinn beginnt. Aber anstatt die Leute vor einer Boutique Schlange stehen zu lassen, als sei es ein exklusiver Nachtclub, startet MB&F ein Verlosungssystem.
Das komplette Chaos
Das Ergebnis? Der absolute Wahnsinn. Bei der ersten Verlosung registrieren sich 18 000 Personen – für 450 Uhren. Bei der zweiten Verlosung, die ein paar Monate später stattfindet, sind es rund 22 000. Auf die ursprüngliche M.A.D.1 Blue für Freunde und The Tribe folgen vier Varianten: Red, Green, Time to Love –
eine Zusammenarbeit mit Jean-Charles de Castelbajac – und zuletzt die M.A.D.1S: ein flacheres, geschmeidigeres Modell mit Swiss-made-Kaliber. Die Erkenntnis trifft das Team wie ein Schlag. Niemand hatte damit gerechnet. Das war so nicht vorhergesehen. Aber ob sie es wollten oder nicht: M.A.D. wurde langsam aber sicher zu ... einer Marke.
Die Zukunft der M.A.D.Editions
Was ist also mit der nächsten M.A.D.Edition? Die Logik will, dass auf die 1 eine 2 folgt. Doch es gibt eine Besonderheit: Wenn man die M.A.D.1 umdreht, ist auf der Gehäuserückseite der Name Maximilian Büsser eingraviert. Diese Uhr basiert auf seiner Vision. Die M.A.D.2 müsste von jemand anderem geschaffen werden. Ein neues Kapitel. Eine andere Geschichte – eine neue EDITION.
Vorhang auf für: Eric Giroud – dem Architekten der M.A.D.2
Eric Giroud ist ein legendärer Designer. Er kreiert bereits seit 20 Jahren für MB&F. 20 Jahre kreative Partnerschaft mit Max. Was liegt da anlässlich des 20. Jubiläums von MB&F näher, als ihm diese Aufgabe zu übertragen? Diese Uhr soll seine sein. Sein Baby. Seine Vision. Aber wie tritt man in die Fußstapfen eines solchen Erfolgs? Das ist gar nicht so einfach. Es ist wie das zweite Album einer Band, die ein perfektes Debüt hingelegt hat.
Eric und Max stammen beide aus Lausanne, doch Girouds Weg hat nicht viel mit traditionellem Schweizer Design zu tun. Während andere in kalten Büros herumlungerten, zog es Eric hinaus auf die Tanzflächen und er tauchte in die Clubszene der 1990er ein. Er verbrachte seine Nächte in den legendären Lausanner Clubs MAD (Moulin à Danses) und Dolce Vita unter kreativen Köpfen, Musikern, Schauspielern und Künstlern und dies formte sein ästhetisches Universum.
Von seinen Freunden erhielt er den Spitznamen „Enrico“. Er verkehrte mit Sébastien und Stephan Kohler – zwei DJs, die mit ihrem Titel At Night einen internationalen Hit landeten. Die frühe Housemusic boomte, Stephan Kohler (Mandrax) drehte seine Platten auf dem berühmten Technics SL-1200 Mark 2 und in der Luft lag ein Gefühl der Freiheit. Die 90er waren elektrisierend, es wehte ein Wind der Veränderung, insbesondere in der Musik. Diese neue Welt inspirierte die M.A.D.2 – eine Uhr, die dem Herzschlag einer längst vergangenen Rave-Ära entspringt.
Design in Bewegung
Die erhabenen zentralen Hilfszifferblätter der M.A.D.2, die die Stunden und Minuten anzeigen, sind den Plattentellern eines Mischpults nachempfunden. Sie drehen sich über dem zentralen Zifferblatt, das einer Liebeserklärung an die Schallplatte gleichkommt: Mit den Rillen und den satinierten Teilen ahmt es die Oberfläche einer Platte perfekt nach. Darum herum ist der Plattenteller zu sehen, der wiederum von dem Stroboskopstreifen des Technics SL-1200 inspiriert ist und von Arretierstiften mit Super-LumiNova vervollständigt wird. Bei jeder Bewegung des Handgelenks dreht sich der Plattenteller. Und wenn Sie genau hinhören, dann ist es so, als könnten Sie den pulsierenden Rhythmus der Vergangenheit vernehmen. Die Stroboskopscheibe ist nichts anderes als der automatische Aufzugsrotor, der sowohl zifferblatt- als auch bodenseitig zu sehen ist. Drehen Sie die Uhr um, entdecken Sie den dezentral angeordneten Kreisel-Rotor mit hypnotisierender Wirkung.
Das Edelstahlgehäuse der M.A.D.2 ähnelt einem rundgeschliffenen Kiesel. Eric ließ sich von seinem ersten Uhrendesign aus den 1990ern inspirieren, das nie das Licht der Welt erblickte. Er nannte es Almond. Die Erinnerungen daran leben in dieser M.A.D.2 fort: ihre glatte Form, ihre Haptik, die mandelähnliche Linienführung und sogar das Logo auf der Krone.
Weiterhin wartet sie mit einer uhrmacherischen Überraschung auf: Sie verfügt über eine springende Stunde. Diesem Geheimnis kommen Sie erst auf die Spur, wenn Sie bereits ein wenig Zeit mit der Uhr verbracht haben – auf den ersten Blick weist nichts auf bidirektionale springende Stunden hin. Kleine Metallmarkierungen, die Gitarrenplektren, Mandeln oder den Augen eines Aliens ähneln, zeigen die springende Stunde sowie die schleichenden Minuten bequem aus der Mitte der Uhr an.
Ein reibungsloser Lauf
Mit ihrem 42-mm-Gehäuse fühlt sich die M.A.D.2 so glatt an, wie sie aussieht. Es bietet ein Gegengewicht zum verspielten, überraschenden Ansatz der M.A.D.Editions, ohne jedoch zu übertreiben – wie eine perfekt geformte Mandel. Auch wenn zwischen der Optik der M.A.D.1 und der M.A.D.2 Welten liegen, schlägt in ihrem Innern dasselbe Herz: ein Uhrwerk von La Joux-Perret, das auch schon in der M.A.D.1S zu finden war und um ein spezielles, intern von MB&F entwickeltes Modul für die springende Stunde erweitert wurde. Es wurde in der Schweiz hergestellt und zusammengebaut.
Zwei Modelle, zwei Persönlichkeiten: Orange für The Tribe und Freunde sowie Green für die Verlosung.
Die spezielle Note von MANDRAX
Zu diesem besonderen Anlass wollte Mandrax – aka Stephan Kohler, DJ aus Lausanne und Freund von Eric Giroud – der Geschichte eine besondere Note verleihen. Er produzierte eigens die Musik, mit der das Video zum Launch der Uhr unterlegt ist. Eine Hommage an eine Zeit, in der die Clubszene, die Beats und der Vibe der 90er untrennbar mit ihrer kreativen Natur verbunden waren. Die M.A.D.2 wird heute von genau derselben Energie angetrieben.
Wenn man es genau bedenkt, ist der Name Programm: M.A.D.2. Das zweite Kapitel einer Geschichte, mit der niemand gerechnet hat. Entstanden aus dem verrückten Geist der M.A.D.1 und dem rebellischen Erbe der goldenen Ära des Lausanner MAD-Clubs. Wild. Kreativ. Vollkommen, unverkennbar M.A.D.