
Die Zermatt Bergbahnen wachen über die Gipfel
Gespräch mit dem CEO Markus Hasler
Nach dem Rekordwinter 2021/22 und einem dynamischen Sommer starten die Zermatt Bergbahnen mit vielen neuen Projekten und grossem Tatendrang in die neue Saison.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Während das Jahr 2021 insgesamt noch hinter den Ergebnissen von vor Covid zurückblieb, brach die Wintersaison 2021/22 alle Rekorde. Zwar fehlten die Asiatinnen und Asiaten, dafür kehrten die Gäste aus der Schweiz zahlreicher als je zuvor zurück und auch die Besucherinnen und Besucher aus Europa, Grossbritannien und den USA fanden sich wieder in grosser Zahl ein. Die enorme Nachfrage generierte einen beispiellosen Umsatz. Womit lässt sich dieser Erfolg erklären? «Die Lebensqualität, die Qualität der Unterkünfte und der Restaurants sowie die Qualität der Infrastruktur bilden ein Ganzes», sagt Markus Hasler, räumt dann aber ein: «Natürlich half auch die Sonne, die fast sechs Wochen lang ununterbrochen geschienen hat.» Ein weiterer Faktor sei das umfassende Beschneiungssystem des Skigebiets, das die geringen Schneefälle kompensiert habe. Nicht zuletzt haben auch die strengeren Corona-Schutzmassnahmen in den Nachbarländern Gäste in die Schweiz gebracht.
Dynamisch und engagiert
Die Zermatt Bergbahnen ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern investieren weiterhin kräftig in die Anlagen und den Komfort der Skifahrer. Zu den Vorzeigeprojekten gehören die autonome Gondelbahn Kumme mit der dazugehörigen Schneeanlage, das letztes Jahr eröffnete Ski-Testcenter und die noch laufende Verbesserung der Verbindung Zermatt-Furi durch den Matterhorn Express im Rahmen des Ausbaus des Matterhorn Alpine-X. Die für den Sommer 2023 geplante Fertigstellung der höchsten Alpenquerung mit Bergbahnen ist zweifellos das ambitionierteste Vorhaben des letzten Jahrzehnts. All diese umfangreichen Arbeiten erfolgen unter strengen Umweltauflagen und unter Berücksichtigung des Bodenverbrauchs. Die Zermatt Bergbahnen investieren jährlich rund 300 000 Franken in die Renaturierung von Sektoren, die wieder der Natur überlassen werden. Alte Anlagen werden komplett rückgebaut und nach Abschluss der Bauarbeiten werden sämtliche Spuren beseitigt und das Terrain saniert.
Was bringt uns der Winter 2022/23? «Es besteht eine starke Nachfrage nach Wintersport und die Buchungen laufen gut – trotz des starken Schweizer Frankens und der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt», so Markus Hasler. «Dennoch rechne ich mit einer etwas schwächeren Saison als letztes Jahr.»