
„Chez Vrony“
Schlemmen mit Blick aufs Matterhorn
Mit der Rückkehr des Schnees beginnt in Zermatt eine neue Saison. Zeit für Vrony und Max Julen, ihr berühmtes Restaurant Chez Vrony auf der Findelnalp wieder zu öffnen. Gäste aus aller Welt stehen Schlange, um auf der Restaurantterrasse in 2100 Metern Höhe im Angesicht des Matterhorns die regionale Gourmet-Küche zu geniessen.
Vrony Julen, sind Sie gut in die Saison 2016/2017 gestartet?
Bisher ist alles im grünen Bereich. Dieses Jahr hat es früh geschneit und wir konnten das Restaurant am 26. November in einer märchenhaften Winterlandschaft eröffnen. Mein Mann, ich und unser gesamtes 30-köpfiges Team sind sehr motiviert. Einige unserer Mitarbeitenden sind neu und wir mussten sie zuerst ausbilden. Das ist aufwendig, aber spannend.
Gibt es Neues im Chez Vrony?
Wir haben die Deko etwas geändert, dem Restaurant mit neuen Kissen und Farben ein Facelifting verpasst, wie es so schön heisst. Auch die Organisation wurde etwas angepasst. Anstelle der hohen Tische stehen neu Ecktische für Gruppen bereit. Und natürlich haben wir die jährlichen Betriebsferien genutzt, um die nötigen Reparaturen vorzunehmen.
Im Weiteren wurde die Karte überarbeitet. Wir bieten mehr vegetarische Gerichte an und haben neue Speisen eingeführt, darunter einen Teller mit Entenleber und eine in Merlot geschmorte Walliser Lammkeule mit Parmesan-Polenta. Unsere Bestseller, der Vrony-Burger und das hausgemachte Trockenfleisch, haben natürlich weiterhin ihren festen Platz. Wir führen auch eine Spezialitätenkarte, die alle zwei Wochen wechselt und auf der zum Beispiel unser Tartar steht. Ansonsten bleiben wir unserer Devise treu: Wir kochen nach überlieferten Rezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, und reichern die landestypischen Speisen mit internationalen Einflüssen an. Dabei verwenden wir regionale, marktfrische Bioprodukte. Unsere Küche ist einfach, traditionell und schmackhaft.
Sie üben Ihren Beruf schon viele Jahre aus. Was motiviert Sie morgens beim Aufwachen?
Ich arbeite seit dreissig Jahren im Gastgewerbe. Angefangen habe ich mit 21 Jahren bei meinen Eltern. Ich wollte ihnen eigentlich nur eine Saison lang helfen, aber ich mochte die Stimmung, den Ort und die Leute und beschloss zu bleiben. 1997 übernahm ich das Restaurant mit meinem Mann Max. Wir haben sowohl das Lokal als auch die Küche und die Karte nach unserem Geschmack gestaltet. Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Es gab sicher Momente, in denen ich mich fragte, warum ich das oder jenes nicht gemacht habe, aber in meinem Herzen wusste ich, dass hier mein Platz ist. Ich habe eine sehr emotionale Beziehung zum Restaurant. Der Ort ist wunderschön, die Lage aussergewöhnlich und jeder Tag ist landschaftlich und auch in Bezug auf die anstehenden Arbeiten anders. Es passiert immer etwas Besonderes. Hier bin ich zu Hause.
Können Sie uns eine Anekdote aus Ihrem Alltag als Gastgeberin erzählen?
Wir haben das Glück, dass wir schon viel Unvergessliches erlebt haben und immer noch erleben. Es gibt Leute, die sich im Restaurant kennengelernt haben, Freunde wurden und sich bei uns jedes Jahr wieder treffen. Das sind besondere Momente, die einem sehr nahe gehen. Auch die Auszeichnungen, die wir für unsere Küche erhalten haben, gehören zu den prägenden Erlebnissen. Von Dezember 2013 bis Februar 2014 konnten wir am kulinarischen Programm von „Swiss Taste of Switzerland“ teilnehmen. Die Passagiere der Business Class assen Speisen von Chez Vrony! Im November 2015 haben wir den ganzen Monat im Restaurant Jelmoli in Zürich gekocht. Und dieses Jahr durften wir im Rahmen des Excellence Gourmetfestivals an Bord der Excellent Queen gemeinsam mit Starköchen wie Andreas Caminada 120 Personen verwöhnen. Alle diese aussergewöhnlichen Erlebnisse motivieren uns.
Vrony und Max Cotting-Julen, Findeln, Zermatt