Skitourenrennen der Superlative

Patrouille des Glaciers

Autor
Laurent Grabet
Urheberrechte ©
Francois Perraudin
Veröffentlichung
Winter 2017-2018

„Legendär“. Dieses Adjektiv taucht regelmässig auf, wenn von der Patrouille des Glaciers (PDG) die Rede ist. Das weltweit grösste Skitourenrennen findet vom 17. bis 21. April 2018 bereits zum 32. Mal statt. Es ist zum Barometer einer boomenden Sportart geworden. Woher aber rührt die Begeisterung für diesen beinharten Wettkampf? Eine Antwort in vier Punkten. 

Ihr Alter
Die PDG ist eines der ältesten Skitourenrennen der Welt. Sie gehört zur Tradition und zum Kulturgut der Schweiz. Das Rennen wurde auf Initiative der Schweizer Armee erstmals 1943 durchgeführt und diente zur Erprobung der Einsatzfähigkeit der Truppen. Nach dem Tod von drei Patrouilleuren wurde die PDG 1949 verboten und erlebte erst 1984 eine Neuauflage. Seither wird sie alle zwei Jahre durchgeführt und erfreut sich steigender Beliebtheit. Noch immer sorgt die Armee für die reibungslose Organisation.

Die Schwierigkeit
Die 53 Kilometer lange Strecke mit ihren 4000 Höhenmetern entspricht 110 Leistungskilometern. Damit übertrifft die PDG ihre beiden einzigen wirklichen Konkurrentinnen: die Pierre Menta in Savoyen und die Trofeo Mezzalama im Aostatal. „Die Patrouille ist auch technisch anspruchsvoll“, weiss der mehrfache Sieger Florent Troillet. „Schwierig sind vor allem der Gletscherabstieg am Seil von der Tête Blanche und der 200 Meter hohe Aufstieg zur Rosablanche mit den Ski auf dem Rücken.“ Wer sich einen Spitzenplatz ausrechnen oder sogar den Rekord von Florent Troillet, Martin Anthamatten und Yannick Ecoeur aus dem Jahr 2010 (5h52) schlagen will, muss im Training mindestens 200‘000 Höhenmeter absolviert haben. Darunter ist das Vorhaben aussichtslos.

Die Schönheit der Alpen
Die nachts startende PDG verläuft zwischen Walliser Viertausendern bis hinauf auf 3800 Meter. Entsprechend eindrücklich präsentiert sich das Panorama aus Gipfeln, schneebedeckten Hängen, Gletschern und, nicht zu vergessen, der adlerhorstähnlichen Berthold-Hütte und dem Stausee Lac des Dix. Zwei der berühmtesten Wintersport­orte der Schweiz machen die magische Kulisse perfekt. Gestartet wird in Zermatt, einer der Welthauptstädte des Alpinismus, das Ziel befindet sich in Verbier, einem der aussergewöhnlichsten Freeride-Gebiete der Alpen.

Ihre Einzigartigkeit
Die PDG wird im Gegensatz zu den meisten anderen Läufen nicht in Zweier-, sondern in Dreierteams gelaufen. Man muss seine Teamgefährten daher genau kennen und sich im Training gemeinsam steigern. Trotz Wettkampfgeist herrscht zwischen den Patrouillen und den Patrouilleuren grosse Solidarität. Preisgeld wird keines vergeben, den Siegern winkt aber viel Ehre und Respekt.

www.pdg.ch